Endlich das erste Bier

Das Wichtigste. 50kg Malz. Das reicht 'ne Weile.
Das Wichtigste. 50kg Malz. Das reicht ‘ne Weile.

Ich will euch heute auch mal eine kurze Zusammenfassung meines ersten Brautages geben. Vielleicht kann ja der eine oder andere Neuling auch von meinen Anfängerfehlern lernen und natürlich nehme ich gerne Verbesserungsvorschläge an.

Erstmal das Rezept. Geplant waren 40l einfaches Bier ähnlich dem Standardrezept von www.hobbybrauer.de. Siehe unten. Wie ebenfalls weiter unten zu lesen ist, kam nicht ganz das geplante raus aber seht nur weiter.

Geplantes Rezept

Ziel:

  • 40l obergäriges Bier
  • 13°P Stammwürze
  • 25 IBU
  • Farbe: ~12 EBC
  • 5g/l CO2

Zutaten:

  • 7,3 kg Pilsner Malz
  • 1,8 kg Münchner Malz
  • 9g Magnum (Pellets, 13,8 alpha) zu Kochbeginn
  • 50g Perle (Pellets, 7 alpha) 10min vor Kochende
  • Hefe: Danstar Nottingham Ale
  • Wasser: 32l (HG) + 27l (NG)

Rasten und Kochen:

  • Einmaischen: 60°C
  • Eiweißrast: 57°C 10min
  • Maltoserast: 63°C 40min
  • Verzuckerung: 72°C 20min
  • Abmaischen: 78°C
  • Kochen: 90min

Ablauf

Es ging los mit dem Schroten am Vorabend. Ca. 7,3kg PiMa und 1,8kg MüMa. Meine kleine Küchenwaage war da allerdings an der Grenze ihrer Genauigkeit, so dass es insgesamt wohl doch ein paar Gramm mehr geworden sind.

Die Schrotqualität sieht für mich als Laien ziemlich gut aus. Kein Korn ist ganz geblieben und die Spelzen waren noch gut intakt. Die Mattmill kompakt kam auch problemlos damit klar. Wir (mein Bruder hat geholfen) haben gemächlich gekurbelt und kamen so auf ca. 1kg/min.

Sieht gut aus das geschrotete Malz.

Als dann wurde Wasser in den Maischekessel (mit Läuterhexe) gepumpt. Ich habe mich kurzfristig dazu entschieden nur 30l Wasser einzfüllen, da ich etwas Bedenken hatte mit dem Volumen. Das war auch eine gute Entscheidung, denn wie zu sehen sind wir im 47l Topf fast am Limit.

Wasser marsch!

Die Rasten gingen problemlos und nach 20min Läuteruhe wurde geläutert. Die ersten ca. 4l gingen wieder zurück. Dann war alles klar.

Blick in den Maischekessel. Habe den Treber nicht trocken laufen lassen.

Zwischendurch genieß ich die Aussicht ;) Nachguß gabs bis nur noch ca. 2°Plato aus dem Hahn kamen. Die Würze hatte zwar noch gut 15°Plato aber ich wusste noch nicht wie hoch das Wasser beim Kochen steigt. Es hätte aber noch mehr in den Topf gepasst.

Alles läuft klar, nichts verstopft. Läuterhexe top.

Dann wurde Hopfen gekocht (insgesamt 110min). Das Fatale war, dass ich Depp die Hopfensorten vertauscht habe. Was also nun passierte war dass ich nur 9g Perle nach den ersten 20min zugebe und später 10min vor Kochende 50g Magnum. Wenn ich dem kleinen Brauhelfer aber glauben kann, war es wohl nicht so fatal was die Bittere angeht, weil ich ja auch 10l mehr rausbekommen habe als ursprünglich geplant (siehe unten). Naja die Hoffnung stirbt zuletzt.

Das Ende vom Hopfenkochen. Das will man wirklich nicht im Bier haben. Habs gekostet, schmeckt nicht.
Zum Schluss wurde ein Whirlpool gemacht und abgeseiht durch nen Sputnikfilter.

Ganz zum Schluß musste ich noch mit ca. 8l abgekochtem Wasser verdünnen um auf 13,2° Plato Stammwürze zu kommen. Letztendlich lag das daran, dass die eingestellte Sudausbeute im kleinen Brauhelfer mit 60% zu niedrig angesetzt scheint. Erhöhe ich sie auf 74% (keine Ahnung ob das stimmen kann) komme ich so ziemlich exakt auf das was ich jetzt rausbekommen habe: 50l 13,2°Plato falsch herum gehopfte Würze. Nach dem Abkühlen über Nacht habe ich Notti als Hefe zu gegeben und die hat nach knapp 8h schon gut losgelegt.

Die fertige Würze.

Hier auch nochmal die ganze Apparatur im Überblick. Die kleine Holzauflage unter dem Maischekessel dient dazu, dass ich die Induktionsplatte herausziehen kann ohne den Topf bewegen zu müssen. Kann ich nur empfehlen. Ich musste keine Töpfe mit heißer Flüssigkeit bewegen.

Ein Blick auf die gesamte Anlage.

Gärung und Abfüllung

Das Ganze habe ich ca. 2 Wochen gären lassen und dann das Bier von der Hefe abgezogen. Danach alles mit der berechneten Menge Zucker versetzt (mir ist entfallen wieviel genau, aber das lässt sich einfach ausrechnen) und direkt in 100 Flaschen abgefüllt.

Die Hefe bei der Arbeit und später dann die Flaschenabfüllung.

Nach der Abfüllung habe ich die Flaschen für mehr als 6 Wochen im Kühlschrank gelagert und dabei den Druck kontrolliert. Hat aber alles problemlos geklappt und es ist nix explodiert. Flaschen reinigen ist halt nur etwas nervig…

Resultat

Ein voller Erfolg das erste Bier. Obwohl ich den Hopfen vertauscht habe, war das Resultat sehr gut trinkbar und leider auch bald weg. Es wurde etwas bitterer als ich es geplant hatte, aber der Magnumhopfen war vom Aroma auch nicht so schlecht und die Bittere war noch weit weg von jedem IPA.

Der ganze Brauablauf kann noch verbessert werden, weil es so schon eine ganze Zeit gedauert hat. Aber es war ja auch das erste Mal.

Auf Basis des gleichen Rezeptes habe ich später auch noch ein Bier gemacht, jedoch nicht dokumentiert. Bei dem zweiten Bier habe ich ‘ne gute Menge Citra-Hopfen verwendet, was auch ausgesprochen trinkbar war.

In diesem Sinne, Prost,
Manuel

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